Weg der Erinnerung: die Außenlager des KZ Mittelbau

Gehen und Innehalten

Auf einem Weg der Erinnerung entlang der überkommenen und zum Teil ertüchtigten Bahnhofsanlagen wird in der Chronologie ihrer Entstehung der vormaligen Außenlager gedacht.

39 hochformatige Tafeln aus eloxiertem Aluminiumguss listen in systematischer und lapidarer Weise den Namen, den Ort und die Dauer jedes Lagers auf. Es schließen sich – nun in zwei Sprachen (deutsch und englisch) – die Zahl der betroffenen Häftlinge, die Art ihrer Zwangsarbeit und die Zahl der Toten an.

Die Tafeln sind so angebracht, dass das Massiv des Kohnstein mit seiner verborgenen unterirdischen Stollenanlage – und damit der Ursachenzusammenhang des KZ-Lagers – immer mit im Blick bleibt. Eine vorausgehende Tafel, die den übergeordneten Zusammenhang erklärt, leitet die Reihe ein. Beschreitet man den Weg, folgt man der Richtung ausfahrender Züge.

In der realisierten Form ermöglicht die Arbeit als Stationenweg das Erinnern als Informations- und Erfahrungsprozess. Zugleich weist sie der Erinnerung an die Außenlager einen eigenen Ort im Außengelände der Gedenkstätte zu und definiert für jedes einzelne Lager eine eigene Stelle für ein persönliches Gedenken.

Material

Die Materialisierung orientiert sich am großen Lagermodell , das vor dem Dokumentationszentrum steht, von dessen Legende auch die Form der vertieften Schriftdarstellung übernommen ist. Hier erinnern die im Betontisch eingelassenen Strahlen bereits fragmentarisch über ihre Richtung und die Nennung von Entfernung und Namen an die vormaligen Außenlager.

Den Informations- und Gedenkort Außenlager rundet eine App der Gedenkstätte ab, die vertiefte Informationen zu den jeweiligen Lagern bereitstellt.

Eckdaten

ORT
Außenbereich der Gedenkstätte Mittelbau-Dora

MASSE
12  x 29 cm (B x H) Erinnerungstafel
58  x 29 cm (B x H) Einführungstafel

MATERIAL
Eloxierter Aluminiumguss

AUSFÜHRUNG
2014/15

FERTIGUNGSUMFANG
ca. 250 h (ohne Guss und Montage)

AUFTRAGGEBER
KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora

BEARBEITER
Peter Götz, Claudius Karlinger, Elisabeth Lukas-Götz

PROJEKTPARTNER
Fa. Pfefferkorn, Landsberg (Guss),
Fa. Galvano Weis, Emmering (Eloxieren)

FOTOS
sehen + verstehen, München