Topografisches Modell | Feldafing
Thema: die topografische Identität des Orts
Zu sehen ist die gegenwärtige bauliche Entwicklung der Gemeinde Feldafing in Ufernähe zum Starnberger See. Das Modell zeigt Landschaft und Bebauung im Zusammenklang. Weil weitgehend auf Bepflanzung verzichtet ist, wird eine landschaftliche Gestalt sichtbar, die sich in der Realität aufgrund ihrer Ausdehnung und wegen des Vegetationsbestands nicht ohne weiteres erfahren lässt. Zutage treten Zerfurchungen, Gräben, auch Täler, die Wasser Richtung See führen. Man könnte von der Freilegung der topografischen Identität des Orts sprechen.
Die Wasserfläche des Sees bildet am Modell die Ausgangsebene, aus der sich die Landschaft erhebt. In 1mm Stufen steigt das Gelände an. Über eine Farbveränderung in Ufernähe ist die Fortsetzung des landschaftlichen Verlaufs unter Wasser angedeutet. Um das topografische Gesamtbild möglichst wenig zu stören, ist der Straßenverlauf nur durch eingravierte Randlinien vermerkt.
Gründe für die Beauftragung
Aus der Erfahrung heraus, dass viele Planungsbeteiligte sich räumliche Situationen besser am Modell denn am Plan vorstellen können, hat die Gemeinde sich zu dieser plastischen Darstellung entschlossen. Sie soll sowohl bei der Einschätzung und Bewertung konkreter baulicher Vorhaben helfen als auch bei der Entwicklung eines beabsichtigten integrierten städtebaulichen Planungskonzepts.
Der Gebrauch – vorstellungsbildend und identitätsstiftend
Der konkrete Nutzen des Modells hängt von der Intensität und dem Ideenreichtum des künftigen Gebrauchs ab. Es bedarf keiner besonderen Phantasie anzunehmen, dass im Rahmen von Gesprächen vor dem Objekt, auch mit einer interessierten Öffentlichkeit, das Modell als konkrete räumliche Erinnerungsstütze ein wichtiges Instrument sein wird beim Bemühen, sich eine Vorstellung davon zu machen, was die landschaftliche und kulturelle Identität des Orts ist bzw. künftig sein soll.
Zur Unterstützung künftiger Planungen: Einsätze zum Herausnehmen
An zwei Stellen gibt es im Modell Einsätze: einmal für die Nachnutzung eines heutigen Bundeswehrgeländes, das demnächst teilweise frei werden soll, das andere Mal in einem zentraleren Bereich inmitten des Orts, wo ein größerer Baukomplex niedergelegt wurde und das Areal sich für künftige umfassendere bauliche Maßnahmen anbietet.
Aufbau aus Modulen
Gefertigt ist das Modell aus quadratischen Modulen, die erlauben, weitere Gemeindeteile künftig anzudocken. Jedes Modul besitzt seine eigene Tischkonstruktion und kann auch außerhalb des Verbands für sich allein stehen. Im Augenblick sind die beiden existierenden Module miteinander verbunden und von einem durchgängigen Profil umfasst, das in seiner Nut eine Schutzabdeckung aus Acrylglas aufnehmen kann.
Eckdaten
MASSSTAB
1:1000
MASSE
320 x 160 x 11cm (B x T x H)
MATERIAL
Gelände Polystyrol lackiert, Gebäude Linde, Vegetation isländisch Moos, Wasser Acrylglas, Konstruktion Birkensperrholz
AUSFÜHRUNG
2019/20
FERTIGUNGSUMFANG
2300 h
AUFTRAGGEBER
Gemeinde Feldafing
BEARBEITER
Peter Götz, Winfried Meyer-Speer, Gerhard Wandinger
FOTO
Stefan Schumacher, München, (Foto 1, 2, 3, 4 und 9 )
sehen + verstehen, München, (Foto 5, 6, 7, 8)