Modulares Modell der Burg Prunn

Baukasten-Modell aus Grundobjekt und 22 Teilen

Im Rahmen von Führungen sollen die Besucher anhand des Modellbausatzes und seiner kommentierten Vorführung einen Einblick in wichtige Schritte der baugeschichtlichen Entwicklung der Burg erhalten, die im realen Bauwerk, obwohl materiell vorhanden, in der aktuellen Gestalt verborgen bleibt. Die zur Darstellung gebrachten Zeitschnitte sollen ein strukturelles Bild der Anlage für die Zeit um 1200, 1500 und 1700 vermitteln.

Aufgrund der Gegliedertheit des Bausatzes in Gebäudeteile bzw. Bauteile – insgesamt handelt es sich um 23 Teile unterschiedlichster Größe – entsteht in der praktischen Vorführung ein sehr viel plastischeres und anschaulicheres Bild vom baulichen Geschehen auch in dynamischer Sicht, als die strukturelle Beschreibung erwarten lässt. Gerade das Hinzuwachsen oder Abgehen von Bauteilen vermittelt ein hohes Maß an Einprägsamkeit.

Mit Blick auf die baugeschichtliche Fragestellung wurde auf die Darstellung der für die Burg charakteristischen exponierten Lage hoch auf dem Felsen vollkommen verzichtet.

Darstellungsmodus

Entsprechend den inhaltlichen Erfordernissen, wie sie die Ergebnisse der Bauforschung und ihre verdeutlichende didaktische Interpretation vorgeben, ist das Modell nicht einheitlich in der Darstellung, sondern schwenkt von der mehrheitlich kubatorischen Außendarstellung auch fallweise zur Innendarstellung. Dabei verwendet sie z. T. auch durchsichtiges Material, um in die Tiefe blicken zu lassen bzw. auch mehrere Geschoßebenen und ihr Grundrissbild gleichzeitig betrachten zu können.

Die Bandbreite der Darstellung reicht von summarisch-kubatorischer Wiedergabe, mit geglätteten Geometrien und glatten Oberflächen bei standardisiertem Fenster- und Türenrelief, über eine wirklichkeitsnäher anmutende behutsame Buckelquaderdarstellung am Turm bis zur farbigen, grafischen Aufbereitung von Grundrissbildern in der Dürnitz.

Erhöhte Anforderungen an den Modellbau

Besondere technische Anforderungen an das Objekt war die Sicherstellung maßlicher Stabilität trotz gegebener Temperatur- und Feuchtigsschwankungen aufgrund des herrschenden Außenklimas – wichtig besonders wegen der vielen Passungen – sowie die Gewährleistung der Schwerentflammbarkeit (nach B1) aufgrund geltender Brandschutzauflagen.

Eckdaten

ORT
Burg Prunn, Dauerausstellung „Ritter, Recken, edle Frauen. Burg Prunn und das Nibelungenlied“

MASSSTAB
1:50

MASSE
99  x 66,5  x 68,7 cm (B x T x H)

MATERIAL
Polyurethanhartschaum, mit Dispersion gefasst; Acrylglas, farblos

AUSFÜHRUNG
2012

FERTIGUNGSUMFANG
570 h

AUFTRAGGEBER
Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

BEARBEITER
Peter Götz, Claudius Karlinger, Eva Schiller, Gerhard Wandinger

FOTOS
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