Interaktives Architekturmodell der Stadtresidenz Landshut

Informationsangebot zu Baugeschichte und Nutzung

Das Objekt lädt zur spielerischen Auseinandersetzung mit der Entstehungsgeschichte der Residenz ein und erklärt die Funktion der verschiedenen Trakte für die Zeit um 1600.
Der vielgliedrige Gebäudekomplex, der sich von der Altstadt über die Ländgasse bis zur Stadtmauer an der Isar erstreckt und in Gestalt des Isarturms über diese hinauslugt, ist aus durchsichtigem Acrylglas gefertigt. Seine Lage in der Stadt ist auf der Bodenplatte in einer flachen Plangrafik ablesbar. Die Isar ist zur leichteren Orientierung durch Licht farbig hervorgehoben.

Vielgestaltige Herausforderung für die Herstellung

Das Objekt beinhaltet eine Fülle von Aufgaben auf verschiedensten Ebenen: Architekturdarstellung, Plandarstellung, Objektbeschriftung, Erzeugung medialer Inhalte und tastergesteuerte Ausgabe auf Rechnerbasis, Gehäuse- und Ausstellungsmöbelbau sowie Umgang mit einer nachts unterbrochenen Stromversorgung.
Die verschiedenen Ebenen mit ihren analogen und digitalen Aspekten zu einer stimmigen Gesamtanmutung zusammenzufügen, war das gestalterische Ziel.

Verstehen als Ziel der interaktiven Kommunikation

Die durch Tastendruck abrufbaren Aufschlüsse in räumlicher Hinsicht lassen die zunächst unverständliche Gegliedertheit des Gebäudekomplexes über eine nachvollziehbare Entstehungsgeschichte und Zusammenhänge der Nutzung mit ihrer eigenen Logik verständlich werden.
Die Aufstellung des Objekts ist so erfolgt, dass der Betrachter mit dem Tableau vor sich zugleich rekonstruierte und originale Darstellungen der Ansichten des Bauwerks vor sich an der Wand sieht.

Gestalt und Anmutung

Weil (anders als bei Nymphenburg) die Grundplatte im Ausgangszustand dunkel ist, wirkt hinzutretendes farbiges Licht magisch und geheimnisvoll. Die Dunkelheit bleibt gegenwärtig. Die Residenz wächst – bildhaft gesprochen – aus der Grundplatte heraus. Die bauliche Gestalt ist als plastische Kubatur herauspräpariert und dadurch objekthaft gesteigert. Der Beschriftungsrahmen wirkt dabei mit.

Technische Grundlage

Für die markierende Information wird im Unterschied zum verwandten Modell in Nymphenburg nicht das Licht von LEDs sondern ein Monitor verwendet, der liegend eingebaut ist. Damit sind visuelle Antworten präziser, differenzierter und veränderlich herstellbar.

Eckdaten

ORT
Dauerausstellung der Stadtresidenz in einem Raum, der der Geschichte der Residenz gewidmet ist

MASSSTAB
1:400

MASSE
59,5 x 47,3 x 6,8cm (B x T x H sichtbarer Teil des Modelleinsatzes)

MATERIAL
Grundplatte aus ESG mit Katasterdarstellung durch Sandstrahlen, Wasserfläche als Monitorgrafik; Gebäude aus klarem, geschliffenen Acrylglas; UV-verklebt; Informationsbeleuchtung durch Monitor. Beschriftungsrand aus schwarzem Acrylglas mit weiß ausgelegter Schrift. Drucktaster Edelstahl. Sockel MDF anthrazit.

AUSFÜHRUNG
2009

FERTIGUNGSUMFANG
220 h

AUFTRAGGEBER
Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen anläßlich der Ausstellung zu Ludwig X. in der Stadtresidenz Landshut

BEARBEITER
Peter Götz, Gerhard Wandinger

PROJEKTPARTNER
Fa. Spiegel Deubl, München (Glas). Fa. Thomas Egger, München (Technikprogrammierung)

FOTOS
sehen+verstehen, München

Stadtresidenz Landshut