Sckell-Ausstellung in der Münchner Residenz
Programm
Anlässlich seines 200. Todestags widmete die Staatliche Verwaltung der Bayerischen Schlösser, Gärten und Seen dem Gartenkünstler, Stadtplaner und Sachbuchautor eine Sonderausstellung. Im Mittelpunkt sollte das erhaltene historische Modell des von ihm entworfenen Biedersteingartens stehen, an den Wänden begleitet von Plangrafiken, die wichtige Stationen und Themen seiner Arbeit zeigen. Ein Modell, das im Ausschnitt ein von Sckell entworfenes Gewächshaus zeigt, das als Buch veröffentliche gartentheoretische Werk und eine zeitgenössische Gartenbank runden die Ausstellung ab.
Möblierung
Zu einem Zeitpunkt, wo der Umgang mit Kunstlicht im Raum noch unklar und die Ausstellungsgrafik noch unbekannt war, hatten wir Form und Material der notwendigen Sockel festzulegen. Die sichtbare Verwendung von Holzplattenwerkstoffen, die gegebenenfalls auch farbig gefasst werden könnten, schien uns für eine Ausstellung, die Gartenanlagen zum Thema hat, eine gute Wahl.
Die erstrebte leichte, durchlässige Wirkung führte zu einer Form der Sockel, die am interessantesten und sorgfältigsten am zentralen Ausstellungsobjekt, dem Biederstein-Modell entfaltet ist. In mehreren Anläufen entwickelte sich aus einer zunächst rechteckigen Form schließlich eine auf die Achteckigkeit des Ausstellungsobjekts abstellende Präsentation. Dabei wurde das Rahmenmotiv der einfachen Vitrinen-Sockel durch Überkreuzstellung an die vorgefundene Situation angepasst. Konsequent übernimmt auch die Acrylglashaube die Achteckform und wirkt bei manchem Blick aus Abstand mit ihren Raumkanten und der tragenden Tischplatte wie ein gefüllter Kristallkörper. Um die Lichtmenge auf das konservatorisch empfindliche Objekt zu reduzieren, ist die Haube an ihrer Oberseite abgedeckt und allein im Mittelbereich für ein aufliegendes, regulierbares Flächenlicht geöffnet.
Die Rahmenform der Sockel wurde für die Textaufsteller übernommen.
Hinterleuchtung
Die zunächst eher als zu dunkel wahrgenommene Lichtatmosphäre im Raum führte für die Plangrafik zu einer Präsentationslösung, bei der eine gleichmäßige und in der Helligkeit anpassbare Hinterleuchtung der Grafik als die am besten geeignete erachtet wurde. Die gute Lesbarkeit der teilweise sehr zarten kolorierten Zeichnungen und der vom Licht rührende verstärkte Aufforderungscharakter zum Betrachten führte – wie bei den Besuchern der Ausstellung zu beobachten war – tatsächlich zu einer intensiven inhaltlichen Beschäftigung mit dem sichtbaren Bestand der Zeichnungen und half die mögliche Zugangsschwelle zu historischem Plan-Material zu überwinden.
Eckdaten
AUSSTELLUNG
Friedrich Ludwig von Sckell –
Gartenkünstler, Stadtplaner & Fachbuchautor
zum 200. Todestag
14. Oktober 2023 – 31. März 2024
ORT
Residenz München
AUFTRAGGEBER
Bayerische Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, Gartenabteilung
AUSFÜHRUNG
2023
LEISTUNGSUMFANG
Ausstellungsarchitektur
KONZEPT
Peter Götz
REALISIERUNG
Peter Götz, Benjamin Liegl, Markus Möslein, Sabine Fütterer
PROJEKTPARTNER
Schreinerei Sabine Fütterer, München
Lieglize.it, Wackersberg
FOTOS
Peter Franck, München