Anschauungsmodell Kesselbaum

Aufgabe und Gegenstand

Beim „Kesselbaum“ ist die Krone eines Obstbaums so geformt, dass die Früchte maximal Licht erhalten. Die gärtnerische Pflege erfolgt durch Beschnitt und geeignete Formung und Spreizung der Äste z.T. über Stellagen. Dieser Formobstbau dient der Steigerung des Ertrags im höfischen Nutzgarten bzw. der Verlängerung der Besonnungszeiten für Sorten, die von ihrem heimatlichen Herkunftsort her mehr Licht brauchen.

Das Modell in der Dauerausstellung erinnert an diesen Obstbaumtypus, der im Garten von Veitshöchheim rund um den Großen See in vielen Exemplaren anzutreffen war. Gleichzeitig dient es auch zur Einweisung heutiger Gärtner in die in Veitshöchheim begonnene Wiederbelebung dieser vormaligen Pflegetradition.

Herausforderung für den Modellbau

Die Modellierung des Stamms erforderte für uns neue Herangehensweisen. Für die Darstellung des Blattwerks haben wir Techniken der Vegetationsdarstellung aus den Gartenmodellen entlehnt und angepasst. Die Formung und Bemalung der Früchte war ohne Problem. Sie bilden die farbenfrohen Akzente einer ungewöhnlichen Darstellung, auf die viele Betrachter wegen ihrer lebendigen, naturnahen Frische mit gesteigertem Interesse und emotionaler Sympathie reagieren.

Das Modell des Kesselbaums beschließt unseren Beitrag zur Ausstellung  in Veitshöchheim. Neben dem gebauten Großen Gartenmodell und dem Guckkastenmodell zum Heckentheater haben wir ein weiteres interaktives Objekt zur Wasserversorgung im Garten konzeptionell vorbereitet und die dafür notwendigen hardwareseitigen Komponenten gebaut.

Eckdaten

MASSSTAB
1:10

MASSE
33,5 x 21 x 30 cm (L x B x H)

MATERIAL
Draht, MDF, Schaummatten, Beflockungsmaterial,
Modelliermaterial; Dispersion, Erde

AUSFÜHRUNG
2005

FERTIGUNGSUMFANG
40 h

AUFTRAGGEBER
Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser,
Gärten und Seen, Gartenabteilung

ORT
Ausstellung zur Geschichte des Hofgartens
„Es kommen immer Leit aus Würzburg und Frembde hierher …“
im Schloss Veitshöchheim

BEARBEITER
Peter Götz und Elisabeth Lukas-Götz

FOTOS
© sehen+verstehen, München