Heckentheater im Hofgarten Veitshöchheim

Gegenstand

Heckentheater gehören zu den beliebten Attraktionen eines Rokokogartens. Über kulissenartig gruppierte Hecken schaffen sie bühnenartige Räume bzw. Szenerien. In Veitshöchheim waren die kulissenbildenden Heckenwände kombiniert mit Figuren, die nicht wie sonst üblich weiß, sondern aufwendig farbig gefaßt waren. Ob das Heckentheater dort je Ort szenischer Aufführungen war, ist ungewiss.

Im Heckentheater von Veitshöchheim verschränken sich Anspielungen auf die den Zeitgenossen geläufige Commedia dell´Arte mit konkreten räumlichen und szenischen Wirkungen. Zu ihnen gehört, dass vor der freigestellten zentralen Figurengruppe nahezu unbemerkt ein Gartenweg kreuzt, sodass nichtsahnende Flanierende unerwartet an zentraler Stelle ins Bild des Heckentheaters treten und ihren möglicherweise unfreiwilligen Auftritt erhalten.

Anlass

Nachdem der heute erlebbare Zustand im Garten nur ein unzureichendes, verfremdetes Bild einer vormals opulenten Inszenierung zeigt, weil man die Figuren noch im 18. Jh. unter dem Nachfolger des Erbauers wegen Schäden entfernt hat, sollte das Guckkastenmodell eine Vorstellung von ihrer vormaligen Attraktivität vermitteln.

Die Darstellung übersetzt die reale räumliche Situation im Gartenraum zurück zu einer bühnenbildartigen Szene, die in ihrer Formensprache an Theaterkulissen der Zeit und entsprechende Modelle erinnert.

Die für das Guckkastenmodell verwendeten Figuren stammen aus einer Meißener Serie des 18. Jahrhunderts.

Eckdaten

MASSE
67,0 x 40,0 x 20,0 cm (L x B x H, Gesamtobjekt)
41,0 x 14,3 cm (B x H, Guckkastenöffnung)

MATERIAL
Digitaldruck auf Acrylglas

AUSFÜHRUNG
2004/2005

FERTIGUNGSUMFANG
ca. 60 h

AUFTRAGGEBER
Staatl. Hochbauamt Würzburg im Auftrag der Bayerischen Verwaltung der Staatlichen Schlösser, Gärten und Seen, Projektbetreuung: Jost Albert.

ORT
Schloss Veitshöchheim in der Dauerausstellung.

BEARBEITER
Entwurf und Grafik: Claudius Karlinger
Ausführung: Peter Götz und Eva Schiller

PROJEKTPARTNER
Fa. Reger, München

FOTOS
© sehen+verstehen, München