Anschauungs­­modell der Cadolzburg um 1250

Frühphase der Burg und ihre Darstellung

Da der Kenntnisstand über die Burg in der frühen Zeit stark hypothetischen Charakter besitzt – er resultiert aus baugeschichtlichen Befunden und ihrer Einordnung und Deutung anhand von Analogieschlüssen aus anderen Burganlagen der Zeit -, haben wir uns für eine schlichte Darstellung entschieden, um nicht eine unzutreffende, vertiefte Kenntnis des damaligen Zustands zu suggerieren.

Das gilt auch für die Darstellung der Topographie. Die stark getreppte Geländedarstellung will allein die grundsätzliche Lage auf einem Sporn samt abgegrabenem Halsgraben andeuten. Der Umgriff ist eng gehalten, vermittelt aber den ursächlich wichtigen, auch heute noch erlebbaren Höhenunterschied zwischen dem Niveau in der Burg und dem Fußpunkt des Sporns.

Der Modellaussage nach handelt es sich um einen befestigten Ort mit einer hohen umlaufenden zinnenbewehrten Verteidigungsmauer bei offenem Wehrgang. Der Zugang ist mit einem schlanken Turm und über eine Brücke gesichert. Im Inneren des Mauerrings schmiegen sich wenige Gebäude lose an die Mauer, die Burgkapelle im Zentrum ausgenommen. Allein der Palas überragt mit seinem Dach den Mauerring.

Das Grundrissbild der baulichen Anlage ist von baugeschichtlichen Untersuchungen am Mauerwerk des heutigen Bestands abgeleitet.

Die am Modell verwendete Materialkombination von Birnbaummassivholz und MDF ist ungewöhnlich, überzeugt aber in iher aufgabenteiligen Verwendung im Zusammenspiel.

Das Objekt gehört zu einer Modellgruppe, die in verschiedenen Maßstäben wichtige Phasen der Baugeschichte der Burg anspricht. Für die Blütezeit um 1500 werden prominente Innenräume der Anlage gezeigt, für die Zerstörung der Burg 1945 steht eine Ruinendarstellung einer Fassade des Alten Schlosses.