Installation | Begehbares Buch
Treppe in neuem Gewand
Die Treppe verbindet den Archivlesesaal im Erdgeschoß mit dem neuen Bibliothekslesesaal, in dem auch die zentrale Benutzerberatung untergebracht ist. Entsprechend ihrer neuen Funktion sollte die bisher unscheinbar in einer Raumnische abgestellte Spindeltreppe aufgewertet werden.
Veränderte Gestalt
Im Rahmen von Kunst am Bau wird sie nun durch einen schützenden Mantel – ein begehbares Buch – umhüllt, der aus 242 Scheiben besteht, die zusammenhängende Kapitel einer im Besitz der Diözesanbibliothek Würzburg befindlichen frühen deutschen Bibel (1485) zeigen. Die Texte wurden gescannt, bearbeitet, auf Folie gedruckt und auf gewölbte transluzente Acrylglasträger aufgezogen. Durch das Alte und Neue Testament schreitet man in die neue Diözesanbibliothek. Die Abstände der Scheiben sind so gewählt, dass sowohl ein Durchblick und der Kontakt nach außen gewährleistet bleiben, gleichzeitig aber auch ein Verweilen und genaueres Betrachten einzelner Buchseiten möglich sind.
In der Installation ist das klassische Seitenprinzip des Buchs mit seinem charakteristischen Nacheinander umorganisiert in ein gleichzeitiges Nebeneinander. Aus der kompakten Form des Buchs entsteht ein zarter, gekrümmter Text-Körper.
Aufsteigende Treppe und abgehängter Mantel ergänzen einander zu einer neuen Einheit. Gleichzeitig entsteht durch die Kunst am Bau ein begehbares Buch.
Eckdaten
ORT
Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg
AUFTRAGGEBER
Archiv und Bibliothek des Bistums Würzburg
AUSFÜHRUNG
2008
KONZEPT/REALISIERUNG
Peter Götz, Elisabeth Lukas-Götz
BILDER
sehen + verstehen, München
Thomas Obermeier, Würzburg